Überall lese ich die Empfehlungen was du tun sollst, um voran zu kommen: Skalieren, Wachsen, unbedingt Online Kurse machen, größer werden und mehr Menschen erreichen etc. Klar, grundsätzlich sind das nachvollziehbare Ratschläge, aber….
Was passiert, wenn du skalierst, dein Unternehmen und dein Mindset aber nicht mitwächst?
Nehmen wir mal an, du wächst, verkaufst nicht mehr nur deine Zeit, sondern bietest dein Produkt in größeren Mengen an. Es kommt, wie du es dir erhoffst, zur erhöhten Nachfrage deiner Produkte bzw. deiner Dienstleistung. Alles was du bis dato im kleinen Stil gemacht hast, hat sich nun potenziert.
Mehr Produkte, auch wenn es das gleiche Produkt an mehr Menschen ist, heißt mehr Rückfragen und mehr Probleme. Etwa Menschen die dich anschreiben, weil Sie ihren Login nicht finden, ihr Produkt nicht erhalten haben, Fehlbestellung ausgelöst haben, Fragen, weil sie etwas nicht verstehen etc.
Jetzt stehst du vor der Herausforderung dem allen noch gerecht zu werden. Schaffst du es alles noch zeitgerecht zu beantworten, dich um alles alleine zu kümmern, ohne jede Nacht durcharbeiten zu müssen?
Und jetzt geht es weiter. Nicht nur das Interesse an deinem Produkt wird größer, auch an dir als Person. Deinem Fortschritt folgt mehr Reichweite und somit auch eine intensivere Betreuung auf Social Media. Es gehen mehr Nachrichten ein, du bekommst mehr Kommentare, vermutlich auch öfters Kritik, mit der du umgehen muss und entsprechend reagieren solltest. Automatisch wird das alles mehr und erfordert mehr Zeit. Es kommen vermehrte Anfragen für z.B. Podcasts, Kooperationen, die PR-Arbeit im Allgemeinen wird anspruchsvoller und mehr.
Es geht natürlich noch weiter…
Du musst dir neuen Methoden erarbeiten, dich mit neuen Tools auseinander setzten und implementieren, deine Website professionalisieren etc. Ganz vieles Unterschiedliches kommt auf dich zu, worüber du vielleicht noch gar nicht nachgedacht hast. Ist dein Unternehmen dafür gut aufgestellt? Bist du dafür bereit?
Wenn das alles passiert, deine Struktur und Vorgehensweise, bzw. du dich selbst nicht daran anpasst, kommt es zu den sogenannten „Wachstumsschmerzen“.
Ein Beispiel aus dem Leben
Eine Unternehmerin wollte unbedingt ein großes Interview in einem großen Magazin, das war ihr großer Traum. Sie selbst war damals ganz „klein“ – Solopreneurin. Mit ihrem ganzen Bemühen kam irgendwann ihr heiß ersehntes Interview. Damit kam aber auch einen Schwall von neuen Herausforderungen mit sich.
Von heute auf morgen hatte sie innerhalb von 3 Tagen 4.000 Emails in ihrem Postfach. Und jetzt stell dir vor, zwischen morgen und überübermorgen hast du +4.000 Emails in deinem Posteingang.
Be careful what you wish for, würde ich sagen!
Das Beispiel zeigt einfach nur, wie immens wichtig eine gut geölte Organisation ist. Dein Unternehmen muss eine Struktur haben, deine wichtigsten Prozesse müssen definiert sein. Du kannst nicht auf alle Eventualitäten (wie tausenden von Emails über Nacht, das ist schon außergewöhnlich und extrem) vorbereitet sein. Aber du solltest immer deine Struktur und deine Organisation auf den nächsten Schritt abstimmen und nicht auf den Status Quo. So legst du die Weichen für einen geregelten Ablauf, die es ermöglichen strukturiert einen gewissen Standard aufzubauen.
Skalierung geht mit einer Professionalisierung einher
Mit dem Wachstum müssen andere Tools her, die der neuen Größe gewachsen sind. Bestehende Prozesse und Methoden müssen hinterfragt werden und ggf. optimiert oder sogar neu aufgebaut werden. Vielleicht musst du sogar ein Team aufbauen, aber in jedem Fall musst du dein bestehendes Team soweit führen, dass sie reibungslos Hand in Hand arbeiten und ausreichend miteinander kommunizieren.
Du musst nicht nur dein Angebot skalieren, sondern auch deine interne Struktur.
Fange an, Dinge anders zu organisieren, Prozesse aufzustellen, Mitarbeiter einzustellen, die Kommunikation zwischen allen Parteien zu strukturieren, damit klar ist, wer wann mit wem redet, welche Meetings stattfinden usw.
Natürlich musst du auch wirtschaftlicher und strategischer denken.
Und genau all das, schaffst du nicht, wenn du weiter wie ein Solopreneur denkst. Wenn du weiter denkst, dass du alles selbst machen musst. Ja, dazu gehört auch zu lernen zu delegieren, ein Team aufzubauen.
Das ist die Entwicklung von „das was du so halt selbstständig als Job machst“ zu einem Unternehmen, das du als Großes Ganzes betrachtest.
Keine Veränderung deines Unternehmens oder eine Veränderung bei dir
Deine wichtigste Erkenntnis ist, dass du dich von einem Solopreneur zu einem Unternehmer entwickelst. Erst wenn du deine neue Rolle und Verantwortung verinnerlicht hast, kannst du danach handeln.
Und das, mein Freund, ist das sogenannte Unternehmer-Mindset!
Mit diesem Mindset bist du für dein Wachstum gewappnet. Und das beste, es ist egal wo du stehst. Du muss nicht erst ein Team, XX Kunden oder dies und jenes haben. Mit dem Blick für das Große Ganze, kannst du erkennen was dein nächster Schritt ist. Du bist immer einen Schritt voraus.
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