Du gibst eine Aufgabe raus – und bekommst genau das, was du gesagt hast.
Nicht mehr, nicht weniger.
Und du fragst dich: Warum denkt da eigentlich niemand mit?
Spoiler: Das hat viel weniger mit deinen Mitarbeitenden zu tun – und viel mehr mit dir.
Delegieren zu lernen ist eines der herausforderndsten Aufgaben von Gründer*innen.
In diesem Blogartikel schauen wir uns an, warum Mitarbeitende oft nur abarbeiten – und was du tun kannst, damit sie anfangen, mitzudenken.
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TEAM-UP Podcast | Folge #114 | Wie du dafür sorgst, dass deine Mitarbeitenden nicht nur „Aufgaben abarbeiten“, sondern mitdenken.
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Warum Mitdenken selten an den Mitarbeitenden scheitert
Wenn Gründer*innen sagen: „Ich will einfach jemanden, der mitdenkt!“, sind sie oft selbst die Ersten, die jede Entscheidung nochmal absegnen wollen.
Das ist menschlich – schließlich geht es um dein Business, deine Verantwortung und oft auch dein Geld.
Aber: So entsteht unbewusst ein System, in dem Mitdenken gar keinen Raum bekommt.
Mitdenken funktioniert nur, wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Gedanken willkommen sind.
Wenn du jede Entscheidung hinterfragst, wird dein Team schnell lernen: „Es lohnt sich nicht, eigene Ideen einzubringen.“
👉 Mitdenken braucht Vertrauen – und die richtigen Rahmenbedingungen.
Beides liegt in deiner Verantwortung als Führungskraft.
Und das ist eine gute Nachricht! Denn:
LEARNING:
Wenn du Teil des Problems bist, bist du auch Teil der Lösung.

Welche Rolle Persönlichkeit und Erfahrung spielen
Natürlich liegt es nicht nur an dir.
Jede*r Mitarbeitende bringt immer 2 Dinge mit: seine eigene Persönlichkeit und seine Erfahrung.
Die Persönlichkeit hat einen Einfluss darauf, wie jemand Entscheidungen trifft. Denn nicht jeder trifft Entscheidungen gleich.
So unterschiedlich können Menschen Entscheidungen treffen:
- Sie entscheiden schnell aus dem Bauch heraus.
- Sie entscheiden rational.
- Sie brauchen Zeit und müssen drüber schlafen.
- Sie brauchen alle Fakten und wägen sie genau ab.
- etc.
Und all diese Entscheidungs-„Arten“ sind in Ordnung.
Genauso haben noch weitere Eigenschaften einen Einfluss: Mut, Risikoaffinität, Selbstbestimmtheit, Harmoniebedürfnis, etc.
Mach dir bewusst:
Jeder entscheidet und arbeitet anders, und das ist aus ihrer Persönlichkeit abgeleitet.
Über die Persönlichkeit hinaus hat aber auch die Erfahrung, die jemand im Arbeitskontext gemacht hat, einen Einfluss auf die Art und Weise, wie jemand mitdenkt und entscheidet.
Ein Beispiel aus meiner Arbeit
Eine Kundin von mir (nennen wir sie Elif) hatte eine Mitarbeiterin für den Bereich Content und Social Media eingestellt (nennen wir sie Sarah).
Sarah hatte vorher in einem Unternehmen gearbeitet, in dem sie nichts selbst entscheiden durfte. Es galten eher strikten Hierarchien, bei denen der Chef immer das letzte Wort hatte.
Auch wenn das eines der Gründe war, warum sie den Job gewechselt hatte und sich bei meiner Kundin überhaupt beworben hatte, hieß das noch lange nicht, dass sie das von heute auf morgen genau so konnte.
Sie musste erstmal lernen, was es bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Es ausprobieren. Und wie bei allem, was wir noch nicht so gut kennen und was außerhalb unserer Komfortzone ist, fühlt es sich nicht immer super gut an.
Sie fühlte sich unsicher und brauchte dabei Hilfestellung von ihrer Vorgesetzten.
Gleichzeitig war es für meine Kundin Elif ein Prozess Delegieren zu lernen. Content auszulagern ist eine besondere Herausforderung, denn sie war daran gewöhnt, dass alles was sie schrieb „nach ihr“ klang.
Elif musste lernen, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen.
Und Sarah musste lernen, sie auch anzunehmen.
Jemand, der in einem sehr wertschätzenden Umfeld bisher gearbeitet hat, und sich immer einbringen durfte, wird in einer solchen Situation ganz anders agieren.
Dieses „Päckchen“, was deine Mitarbeitende mitbringen, darfst du berücksichtigen.
Fazit: Ein Team erfolgreich aufzubauen und zu führen bedeutet, bewusst hinzuschauen:
-
Wen stellst du ein – und warum?
-
Was bringt diese Person an Stärken, Prägungen und Bedürfnissen mit?
-
Was braucht sie, um Verantwortung zu übernehmen?
Erst wenn du das verstehst, kannst du Teamführung wirklich individuell gestalten.

Was dein Selbstbild als Führungskraft mit Delegieren zu tun hat
Viele Gründer*innen haben ein inneres Bild von Führung, das sie nicht immer bewusst hinterfragen:
„Ich muss immer erreichbar sein.“
„Ich muss jede Antwort haben.“
„Mein Team verlässt sich auf mich.“
Wenn du so denkst, wirst du dich auch so verhalten – und dein Team wird sich genau danach richten.
Das heißt:
Dein Verhalten prägt direkt, wie dein Team arbeitet.
Es geht nicht darum, dass du plötzlich alle Entscheidungen abgibst.
Es ist kein Schwarz-Weiß-Denken, sondern eine Skala.
Du kannst bewusst Spielräume schaffen, in denen dein Team entscheiden darf – ohne dass du die Kontrolle verlierst.
Das beginnt bei deinem Selbstbild:
Willst du der „Retter“ sein, der alle Probleme löst?
Oder die Führungskraft, die den Rahmen schafft, damit andere wachsen können?
Denn am Ende ist Teamführung keine Frage von Kontrolle – sondern von Klarheit.

Richtig delegieren: Wie du briefst und Feedback gibst
Wenn du willst, dass dein Team mitdenkt, musst du Kontext und Ziele statt Aufgaben geben.
Statt zu sagen:
„Mach bitte diese Grafik fertig.“
Sag lieber:
„Diese Grafik soll Lust auf unser neues Produkt machen – Ziel ist, dass sie Emotionen weckt und auf Instagram gut funktioniert.“
So versteht dein Team den Zweck hinter der Aufgabe – und kann mitdenken, wie das Ziel am besten erreicht wird.
Ebenso wichtig: Feedback.
Einerseits ist wichtig, WIE du Feedback gibst, wie und wann du es formulierst und wie du deine Erwartungen klarstellst. Das sind Skills, die du lernen kannst.
Andererseits aber auch: wann du Feedback NICHT gibst. Wann du vertraust, dass deine Mitarbeitende Entscheidungen treffen und du nicht noch mal Feedback gibst.
Das ist sicherlich eines der größten Herausforderungen für Gründer*innen: Du kennst dein Business in- und auswendig, du hast es von den Kindesschuhen an geprägt und geformt.
Delegieren fühlt sich als „Abgeben“ an, und es ist für Gründer*innen noch schwieriger als für Führungskräfte im Unternehmen.
Abgeben ist die Königsdisziplin.
Denn wenn du Verantwortung teilst, zeigst du Vertrauen – und Vertrauen ist die Grundlage für jedes Mitdenken.

Fazit: Mitdenken ist kein Zufall, sondern das Ergebnis deiner Führung
Ein Team, das eigenständig denkt und handelt, entsteht nicht über Nacht – sondern durch klare Kommunikation, Vertrauen und bewusst gesetzte Rahmenbedingungen.
Die nächsten Schritte für dich:
1. Reflektiere dein Selbstbild als Führungskraft.
2. Schaffe Räume, in denen dein Team Verantwortung übernehmen darf.
3. Führe Gespräche, die Sinn vermitteln – nicht nur Aufgaben.


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