Persönliche Werte haben einen großen Einfluss auf die Selbstführung, den Teamaufbau und die Unternehmensführung. Wertearbeit ist daher immer Bestandteil von meinen Mentorings und Programmen.

Eines meiner drei Kernwerte ist Optimismus. Zwei weitere Kernwerte sind Humor und Loyalität.

In diesem Artikel beleuchte ich, was Werte sind, welchen Einfluss persönliche Werte in der Führung hat, und welche Wechselwirkungen es mit anderen Werten gibt. Das alles am Beispiel: Optimismus.

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TEAM-UP Podcast | Folge #23 Über meinen Wert Optimismus – Die Wahrheit über Halb Voll und Halb Leer

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Der Einfluss von persönlichen Werten: Unsere Leitsterne für alles in unserem Leben

Im hektischen Alltag der Selbstständigkeit und bei allen Herausforderungen der Unternehmensführung sind unsere Werte essenziell. Sie dienen als Leitsterne, prägen unsere Entscheidungen, Gefühle und die Wahrnehmung unserer Umwelt, insbesondere im Business.

Unsere Werte fungieren als Kompass und beeinflussen, wie stimmig sich Situationen und Entscheidungen anfühlen. Wenn wir in einer bestimmten Situation oder mit einer bestimmten Entscheidung „ein schlechtes Gefühl haben“, liegt der Grund oft darin, dass diese entgegen unserer Werte geht.

Es ist daher unerlässlich, diese Werte zu kennen und uns dadurch besser zu verstehen.

Die Gewichtung – als die Wichtigkeit – von unseren Werten kann im Laufe des Lebens variieren. Mit unseren Lebenserfahrungen und dem Umfeld in dem wir uns bewegen können Werte in manchen Lebensphasen wichtiger werden als andere. Dennoch verändern sich unsere Werte in der Regel nicht maßgeblich.

WICHTIG: Die bloße Kenntnis der eigenen Werte reicht jedoch nicht aus.

Um den Einfluss unserer persönlichen Werte auf die Führung – egal ob Selbst-, Team- oder Unternehmensführung – zu verstehen müssen wir auch ihre Auswirkungen analysieren und verstehen.

Zusammengefasst sind Werte das Fundament unseres Seins. Sie leiten und prägen uns und sind unverzichtbar für unser Wohlbefinden und authentisches Handeln. Eine Reflexion über unsere Werte und ihre Auswirkungen ist daher entscheidend, um eine authentische Unternehmensführung zu gestalten, die sich gut anfühlt.

Optimismus: Was es ist und was es nicht ist

Schauen wir uns nun einen Wert näher an, was eines meiner eigenen Kernwerten ist: Optimismus.

[In diesem Artikel erläutere ich dir, wie sich Optimismus bei mir ausprägt und welche Auswirkungen es in meinem individuellen Fall hat. Das kann bei jemand anderem anders sein.]

Optimismus ist mehr als nur eine positive Sichtweise; er ist die tiefe Überzeugung, dass auch in schwierigen Zeiten Verbesserung und Wachstum möglich sind.

Dieser Wert erlaubt es mir, trotz gegenwärtiger Hindernisse und Rückschläge, das Potenzial für eine bessere und hoffnungsvollere Zukunft zu erkennen. Optimismus beinhaltet nicht nur das Hoffen auf das Gute, sondern auch das aktive Streben danach, die Gegebenheiten zu verbessern und das Beste aus jeder Situation zu machen.

Dabei hebt sich Optimismus von Positivität und Realismus ab.

  • Abgrenzung zu Positivität: Während Positivität dazu neigt, negative Aspekte zu verdrängen und sich lediglich auf das Gute zu konzentrieren, ermöglicht der Optimismus eine realistischere Wahrnehmung der Welt. Optimisten erkennen die Existenz von Schwierigkeiten an, bleiben jedoch zuversichtlich, dass positive Veränderungen möglich sind.
  • Abgrenzung zu Realismus: Optimismus schließt Realismus nicht aus. Realismus beinhaltet die Akzeptanz der Realität so, wie sie ist, ohne notwendigerweise eine positive oder negative Wertung vorzunehmen. Ein Optimist kann also durchaus auch ein Realist sein, indem er die Realitäten des Lebens akzeptiert, gleichzeitig jedoch auf eine bessere Zukunft hofft.

Persönliches Beispiel

Im bekannten Beispiel des halb vollen oder halb leeren Glas habe ich lange nicht verstanden, warum das halb leere Glas auf eine pessimistiche Sichtweise schließen sollte. In meiner Interpretation ist das halb volle Glas nur halb gefüllt, also hatte ich vorher kein Getränk, während ein halb leeres Glas bisher voll war und halb geleert wurde. Ich habe also schon ein halbes Glas getrunken und habe IMMER NOCH ein halbes Glas übrig. Ist doch super, oder?

Diese Betrachtungsweise verdeutlicht, wie Menschen mit ausgeprägtem Optimismus die Möglichkeit haben, Situationen aus einem ermutigenden Blickwinkel und Raum für positive Entwicklungen zu sehen, egal wie die aktuellen Umständen sind.

Den Einfluss von Optimismus auf die Selbst-, die Team- und die Unternehmensführung: Eine persönliche Analyse

Jeder Wert und insbesondere Kernwerte wirken sich sich tiefgreifend auf unser Handeln, unsere Arbeitsweise und unsere Interaktionen mit anderen aus.

Einen Auszug aus den Auswirkungen von Optimismus auf mich:

  • Lösungsorientierung: In meiner persönlichen Reise hat Optimismus eine Grundlage für lösungsorientiertes Denken geschaffen. Er lehrt mich, dass keine Situation zu vertrackt ist und dass es immer eine Möglichkeit zur Verbesserung gibt.
  • Flexibilität: Dieser Wert fördert daher bei mir Flexibilität und Veränderungsbereitschaft, da die tiefe Überzeugung besteht, dass die Zukunft positiver gestaltet werden kann.
  • Vertrauen: Ein weiterer Aspekt ist das grundlegende Vertrauen in die Zukunft. Selbst wenn manche Situationen nicht sofort besser werden, erlaubt der Optimismus den Glauben, dass positive Veränderungen möglich sind.
  • Pragatismus: Mein ausgeprägter Optimismus führt dazu, dass ich nicht perfektionistisch bin, da ich erkannt habe, dass alles im ständigen Wandel ist.
  • Risiken: Es ermutigt mich, Risiken einzugehen, wobei ich natürlich immer darauf achte, nicht blindlings zu handeln.

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Zusätzlich prägt der Optimismus meine Beziehungen zu anderen Menschen:

Ich komme gut mit Menschen klar, die realistisch oder optimistisch sind, da sie mich dazu ermutigen, nach vorne zu schauen und mich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, die Fortschritt bringen.

Pessimisten hingegen finden selten Resonanz bei mir, da ihre Einstellung mir viel Energie kosten. Es gibt kaum etwas, was mir so viel Energie raubt, wie Aussagen à la „Unser Land geht den Bach runter.“ oder „Wir laufen auf eine Katastrophe zu.“

Mal ehrlich: wenn wir wissen, dass eine Katastrophe bevorsteht, dann können wir doch JETZT ETWAS DRAN ÄNDERN! (Selbst beim Schreiben rege ich mich auf und muss Großbuchstaben schreiben).

Es ist dennoch essenziell zu verstehen, dass die Auswirkungen des Optimismus individuell sind und in Kombination mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen variieren können.

Jeder lebt diesen Wert auf seine eigene Weise und es ist wichtig, ihn nicht isoliert zu betrachten. In jedem von uns steckt die Kraft, durch Optimismus positive Veränderungen herbeizuführen und die Zukunft zu gestalten.

Die Wechselwirkung von Werten untereinander

Jeder Wert, so positiv er auch erscheinen mag, bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich und steht niemals isoliert da.

Er ist ein Teil eines viel größeren, komplexen Systems unserer Persönlichkeit und unserer anderen Werte. So ist auch der Umgang mit ihnen oft ein Balanceakt zwischen verschiedenen Bedürfnissen und Situationen. So entstehen regelrecht Wechselwirkungen.

 

Beispiel 1: Optimismus + Empathie

Nehmen wir mal beispielsweise Empathie, einen Wert, der das fundamentale Vertrauen im Guten im Menschen verkörpert und der bei mir persönlich sehr ausgeprägt ist.

In Kombination mit Optimismus entsteht eine mächtige Synergie. Diese Kombination ermöglicht es uns, Verständnis und Mitgefühl für unsere Mitmenschen aufzubringen und ihre Potenziale und positive Entwicklungen zu sehen.

Top notch, denkt man erstmal!

Doch hier lauert auch eine mögliche Fallstrick: Manchmal können wir durch diese beiden Werte zu sehr durch eine rosarote Brille blicken, und dadurch „zu viel“ Verständnis für das Verhalten von Anderen zu haben. Oder auch Erklärungen für ihr Verhalten suchen und Menschen mehr Chancen geben, als was rational und sachlich vielleicht sinnvoll wäre.

Zusammengefasst:

  • Empathie > Sich in den Anderen hineinfühlen
  • Optimismus > Glauben, dass die Person ihr Verhalten bessern kann

 

Beispiel 2: Optimismus + Sicherheitsempfinden

Ebenso in Wechselwirkung kann die Kombination von Optimismus mit dem Sicherheitsbedürfnis sein.

Eine starke Ausprägung dieser beiden Werte bzw. Merkmale kann emotionale Herausforderungen mit sich bringen, gerade wenn wir mit Unsicherheiten konfrontiert sind.

Während der Optimismus uns auf der einen Schulter flüstert, dass alles gut werden wird, mahnt das Bedürfnis nach Sicherheit auf der anderen Schulter zur Vorsicht und strukturierten Planung, vor allem in unsicheren Zeiten.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, dass jeder Wert, auch der, der uns stets positiv erscheint, wie unser guter Freund, der Optimismus, nicht nur seine sonnigen Seiten hat.

Werte können, je nach Kontext und in Verbindung mit anderen Werten und Persönlichkeitstendenzen, auch zu emotionalen und praktischen Herausforderungen führen.

Doch hier liegt auch eine entscheidende Einsicht: Werte sind an sich weder positiv noch negativ, sondern neutral. Kein Wert ist besser als ein Anderes. Es liegt eher daran, wie wir damit umgehen. (Und auch ein bisschen was wir damit beabsichtigen 😉.)

Indem wir lernen, unsere Werte in all ihren Facetten zu verstehen und damit umzugehen, können wir authentische, erfüllende Entscheidungen treffen und unser Leben, das eigene Team und das eigene Unternehmen führen.

Erst dann empfinden wir Leichtigkeit. Wenn wir im Einklang mit unseren Werte leben und Entscheidungen treffen.

Fazit

Das mit den Werten ist also so eine Sache. Du kannst sie nicht immer konsequent und „absolut“ durchziehen. Und das ist auch total okay so!

Werte helfen uns zwar, Entscheidungen zu treffen, aber manchmal müssen wir eben auch Entscheidungen treffen, die uns nicht zu 100% passen. Das ist nicht nur im Leben so, sondern auch und insbesondere auf das eigene Business und wie du es führst.

Wenn du deine Werte und ihre Auswirkung wirklich kennst, hilft dir das, die Entscheidungen zu treffen, die für dich die „Richtigsten“ sind.

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