Der Schritt zur Anstellung des ersten Mitarbeiters ist für viele Selbstständige ein Meilenstein – und eine Herausforderung. Plötzlich geht es nicht mehr nur um Aufgaben, To-dos und Abläufe, sondern um echte Führung.
Die gute Nachricht: Niemand wird als Führungskraft geboren. Führungskompetenzen sind erlernbar, anpassbar und formbar – so wie ein gut sitzendes Kleidungsstück, das einfach zu dir passt.
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TEAM-UP Podcast | Folge #121 | Die 5 Führungskompetenzen, die du ab dem 1. Teammitglied brauchst
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Was dich daran hindert, dir Führungskompetenzen anzueignen
Viele Gründer*innen haben das Gefühl, „nicht der Chef-Typ“ zu sein.
Typische Gedanken sind:
-
„Ich bin zu nett.“
-
„Ich kann mich nicht gut durchsetzen.“
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„Ich bin nicht der Typ, der vor anderen laut auftreten kann.“
-
„Ich kann mich nicht schnell entscheiden.“
Oft glauben wir, Führungskräfte müssten laut, extrovertiert, charismatisch, schnell entscheidend oder besonders durchsetzungsstark sein.
Diese Gedanken entstehen nur, weil wir fast ausschließlich die Führungspersönlichkeiten wahrnehmen, die laut und dominant auftreten.
Leise, empathische oder introvertierte Führungskräfte werden seltener gesehen – aber sie sind genauso wirksam.
Wenn du dich selbst also nicht als „Chef*in“ siehst, liegt es selten an fehlender Fähigkeit – sondern an falschen Bildern im Kopf.
Entscheidend ist nicht, WIE du bist, sondern WIE du das nutzt, was dich ausmacht.
Authentische Führung beginnt dort, wo du erkennst, dass deine Persönlichkeit (mit all ihren vermeintlichen Schäwchen) nicht das Problem ist – sondern dein größtes Potenzial.
Was Führungskompetenzen mit deiner Persönlichkeit zu tun haben: Die Körper-Kleidung-Metapher
Stell dir vor:
Deine Persönlichkeit ist wie dein Körper.
Führungskompetenzen sind wie die Kleidung, die du auswählst.
Du kannst dich gesund ernähren und bewegen. Aber du kannst nichts daran ändern, dass deine Beine nicht lang genug, deine Schulter zu schmal oder deine Hüften zu breit sind.
Wenn du denkst, du bist nicht richtig/zu viel/zu wenig, bezieht sich das ausschließlich auf deine Erwartungen oder deine Vorstellung, was „normal“ oder „gut“ sein sollte. Diese Erwartungen sind von Glaubenssätzen geprägt.
Du kannst aber wählen, welche Kleidung du trägst. Welche gut zu dir passen.
Genau so verhält es sich mit Führung:
Deine Persönlichkeit ist wie dein Körper. Führungskompetenzen sind wie die Kleidungsstücke, die du wählst, die zu dir passen.
Fazit:
Du musst deinen Körper nicht ändern – du suchst dir nur die Kleidung (also die Führungswerkzeuge), die dir passt.
Welche Führungskompetenzen brauchst du ab dem ersten Teammitglied wirklich?
Beim Teamaufbau für Selbstständige ist oft weniger entscheidend, wie groß das Team ist, sondern wie klar du in deiner Rolle bist.
Es gibt fünf zentrale Führungskompetenzen, die du unbedingt brauchst – und keine davon erfordert, dass du jemand anderes wirst.
Selbstführung: Wie gut führst du dich selbst?
Selbstführung bedeutet nicht, alles perfekt im Griff zu haben.
Es bedeutet:
-
deine Persönlichkeit zu kennen,
-
deine Muster zu verstehen,
-
und bewusst Entscheidungen zu treffen, wie du auftreten möchtest.
Die Art, wie du mit dir selbst umgehst, prägt automatisch dein Team.
Bist du ständig überarbeitet, unklar oder unstrukturiert, werden deine ersten Mitarbeitenden das übernehmen – selbst wenn du ihnen etwas anderes sagst.
Echte Führung beginnt nicht beim Mitarbeiter – sondern bei dir.
Wichtigster Gedanke:
Sei die Chefin oder der Chef für dich selbst, die/den du dir wünschen würdest.
Kommunikation: Wie vermittelst du Erwartungen so, dass andere sie verstehen?
Kommunikation ist das Werkzeug, mit dem du Führung sichtbar machst.
Dabei geht es nicht darum, besonders streng, direkt oder dominant zu sein.
Es geht darum, klar, verständlich und authentisch zu kommunizieren.
Wichtige Aspekte sind:
-
Erwartungen formulieren
-
Briefings geben
-
Ziele erklären
-
Feedback geben
-
Unklarheiten direkt ansprechen
Egal wie groß dein Team ist – ohne klare Kommunikation gibt es keine klare Führung. Allerdings WIE du kommunizierst, was sich gut und authentisch anfühlt, ist individuell.
Es bedeutet nicht, dass du nicht außerhalb deiner Komfortzone gehst, sondern dass du den Weg wählst, der genau zu dir passt.
Tipp:
Beobachte dich selbst:
Welche Kommunikationsform fühlt sich echt an – und gleichzeitig wirksam?
Menschenkenntnis: Wie verstehst du, was dein Team motiviert?
Motivation entsteht nicht durch Boni oder Druck.
Menschen bringen Höchstleistungen, wenn sie sich gesehen fühlen, sich mit ihren Stärken einbringen können und so viel Herausforderungen haben, dass sie sie noch bewältigen können.
Deshalb gehört zur Führungskompetenz:
-
Empathie
-
Wissen über Persönlichkeitsunterschiede
-
Grundlegendes Verständnis menschlicher Motivation
Die Frage lautet nicht:
Wie mache ich meine Mitarbeitenden produktiver?
Sondern:
Was motiviert diesen Menschen – und wie kann ich ihn darin unterstützen?
Das ist der Unterschied zwischen „Aufgaben abarbeiten“ und „echtem Mitdenken“.
Entscheidungsfähigkeit: Wie triffst du Entscheidungen auf DEINE Art?
Viele Selbstständige glauben, Führungskräfte müssten:
-
schnell entscheiden,
-
niemals zweifeln,
-
immer sofort Antworten haben.
Doch das ist falsch. Da stecken wieder viele Glaubenssätze.
Es gibt Menschen, die intuitiv und sofort entscheiden – und Menschen, die reflektierend und bewusst abwägen.
Beides ist wertvoll.
Entscheidend ist, dass du verstehst:
-
Wie triffst DU Entscheidungen?
-
Was brauchst du dafür?
-
Wann wird aus Nachdenken Prokrastination?
-
Welche Stolpersteine blockieren dich dabei?
Entscheidungsfähigkeit bedeutet nicht Schnelligkeit – sondern Klarheit im Prozess.
Klarheit: Weißt du, wohin es für dich und dein Team gehen soll?
Klarheit ist die Grundlage jeder guten Führung – besonders im Teamaufbau für Selbstständige.
Es geht nicht darum, alles perfekt zu wissen, oder in einer bestimmten Art und Weise zu sein.
Sondern es bedeutet:
-
Deine Vision zu kennen
-
Deine Prioritäten zu setzen
-
Dein Unternehmen zu verstehen
-
Deine Rolle bewusst zu gestalten
-
Deinen Mitarbeitenden Orientierung zu geben
Je klarer du bist, desto sicherer arbeiten andere für dich.
Fazit: Deine nächsten Schritte zum authentischen Teamaufbau
Der erste Mitarbeiter verändert dein gesamtes Business – und bietet die Chance, dich als Führungspersönlichkeit bewusst zu entwickeln.
Führungskompetenzen sind keine angeborenen Talente, sondern Werkzeuge, die du lernen und an deinen Stil anpassen kannst.
Wenn du dir erlaubst, authentisch zu führen, entsteht ein Team, das mitdenkt, Verantwortung übernimmt und dich wirklich entlastet.
Die wichtigsten Schritte:
1. Lerne dich selbst führen.
2. Kommuniziere klar und ehrlich.
3. Verstehe die Menschen, mit denen du arbeitest.
4. Finde deinen eigenen Entscheidungsstil.
5. Schaffe Klarheit über Ziele, Vision und Erwartungen.
So legst du das Fundament für erfolgreichen Teamaufbau – und dafür, als Unternehmer*in nicht nur zu wachsen, sondern aufzublühen.
FAQ: Häufige Fragen rund um den ersten Mitarbeiter und Führungskompetenzen
1. Brauche ich besondere Führungserfahrung, bevor ich meinen ersten Mitarbeiter einstelle?
Nein. Wichtig ist nicht Erfahrung, sondern Lernbereitschaft und Klarheit über deine Rolle. Du kannst deine eigene Führungsrolle entwickeln, so wie es für dich passt. Das ist ein bisschen wie Persönlichkeitsentwicklung.
2. Wie weiß ich, ob ich bereit bin für den Teamaufbau?
Wenn deine Kapazität erschöpft ist und du Tätigkeiten abgeben kannst, bist du bereit. Führungskompetenzen entwickelst du parallel.
3. Ich bin introvertiert – kann ich trotzdem gut führen?
Natürlich! Introvertierte Menschen führen oft besonders empathisch, klar und zuverlässig. Entscheidend ist ein Stil, der zu dir passt. Du brauchst vermutlich weniger Meetings, weniger direkte Kommunikation. Und vielleicht auch einfach andere Menschen, die auch zu dir und deiner Arbeitsweise passen.
4. Was ist die wichtigste Kompetenz für den Start?
Ganz klar: Selbstführung. Es beginnt immer bei dir.
Lerne dich selbst kennen. Identifiziere, welche Persönlichkeitseigenschaften du hast, und was sie für die Teamführung bedeuten.
Ohne Selbstführung kannst du keine nachhaltige Teamstruktur aufbauen.
5. Wie vermeide ich Fehler beim ersten Mitarbeiter?
Mit klaren Erwartungen, ehrlicher Kommunikation und einem realistischen Blick darauf, wie du führen möchtest – nicht wie du glaubst führen zu müssen.
Du willst meine Unterstützung?
Lass uns sprechen!
Wenn du dein Team aufbauen oder deine Zusammenarbeit mit Freelancer*innen und / oder Mitarbeitenden klarer gestalten möchtest, lass uns gemeinsam draufschauen.
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