Die Zusammenarbeit mit Freelancern kann für Selbstständige und kleine Unternehmen äußerst vorteilhaft sein. Doch oft wird dabei ein entscheidender Punkt übersehen: der Freelancer-Vertrag. In diesem Blogartikel erfährst du, warum ein schriftlicher Vertrag unerlässlich ist und wie du ihn richtig aufsetzt, um klare Verhältnisse und Sicherheit für beide Seiten zu schaffen.

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TEAM-UP Podcast | Folge #49 Was in Verträgen mit Freelancern gehört

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Warum ist ein Freelancer-Vertrag so wichtig?

Was passiert, wenn es keinen schriftlichen Vertrag gibt?

Viele Selbstständige und Unternehmer verzichten auf einen schriftlichen Vertrag, wenn sie mit Freelancern zusammenarbeiten. Dies kann jedoch zu erheblichen Problemen führen.

Ohne schriftlichen Vertrag sind Vereinbarungen mündlich und schwer nachweisbar, was zu Missverständnissen und Konflikten führen kann.

Wann macht ein Freelancer-Vertrag Sinn?

Ein Freelancer-Vertrag ist besonders sinnvoll, wenn die Zusammenarbeit längerfristig oder höherpreisig ist.

Für kleinere Aufträge mit geringem Risiko kann ein mündliches Abkommen oft ausreichend sein. Doch sobald es um umfangreichere Projekte oder langfristige Kooperationen geht, bietet ein schriftlicher Vertrag Sicherheit und Klarheit.

Ein Vertrag stellt sicher, dass alle Vereinbarungen dokumentiert sind und im Bedarfsfall nachvollzogen werden können.

Die Vorteile eines schriftlichen Vertrags

Ein schriftlicher Vertrag schafft Klarheit und schützt beide Seiten. Er regelt nicht nur die grundlegenden Bedingungen der Zusammenarbeit, sondern auch wichtige Details wie Vergütung, Leistungsumfang und Kündigungsfristen.

Dadurch wird sichergestellt, dass alle Beteiligten wissen, was von ihnen erwartet wird.

Welche Arten von Freelancer-Verträgen gibt es?

Leistungsvertrag vs. Rahmenvertrag

Es gibt zwei Hauptarten von Freelancer-Verträgen: den Leistungsvertrag und den Rahmenvertrag.

Ein Leistungsvertrag ist spezifisch und definiert eine bestimmte Aufgabe oder ein Projekt, wie die Erstellung einer Webseite oder die Planung eines Events.

Ein Rahmenvertrag hingegen ist allgemeiner und legt die grundlegenden Bedingungen der Zusammenarbeit fest, ohne auf einzelne Projekte einzugehen. Einzelprojekte werden dann in der laufenden Abstimmung vereinbart, bzw. über Projektanfragen und Kostenvorschläge.

Wann ist welche Art von Vertrag sinnvoll?

Ein Rahmenvertrag bietet Flexibilität, insbesondere wenn die Zusammenarbeit langfristig und nicht auf ein einzelnes Projekt beschränkt ist. Er ermöglicht es, verschiedene Projekte oder Aufgaben über einen längeren Zeitraum hinweg zu erledigen, während spezifische Verträge für einzelne Leistungen abgeschlossen werden können.

Wenn ganz klar ist, dass ihr nur für ein spezifisches Projekt miteinander arbeiten werdet – wie zum Bsp. die Erstellung deiner Website, oder die Programmierung einer App, dann macht ein Leistungsvertrag mehr Sinn.

Welche Punkte sollten in einem Freelancer-Vertrag enthalten sein?

Start- und Enddatum der Zusammenarbeit

Definiere klar, wann die Zusammenarbeit beginnt und endet. Dies bietet beiden Seiten Planungssicherheit und verhindert Missverständnisse.

Tätigkeitsbeschreibung

Beschreibe die Aufgaben, die der Freelancer übernehmen soll. Halte diese Beschreibung allgemein, um Flexibilität zu gewährleisten, aber konkret genug, um Missverständnisse zu vermeiden.

Leistungserbringung und Umfang

Regle, wie und wann die Leistungen erbracht werden sollen. Dies kann beinhalten, ob der Freelancer die Arbeit selbst erledigt oder Unterstützung in Anspruch nehmen kann, und welche Fristen einzuhalten sind.

Vergütung

Die Vergütung sollte klar im Vertrag definiert werden. Hierzu gehören der Stundensatz, Pauschalbeträge oder Paketpreise sowie die Zahlungsbedingungen.

Vereinbare gegebenenfalls eine Mindestanzahl an Stunden oder Leistungen pro Monat, um Planungssicherheit zu gewährleisten.

Geheimhaltung und Konkurrenzverbot

Ein wichtiger Punkt ist die Geheimhaltung. Der Vertrag sollte eine Klausel enthalten, die sicherstellt, dass vertrauliche Informationen nicht an Dritte weitergegeben werden.

Ebenso kann ein Konkurrenzverbot vereinbart werden, das regelt, ob der Freelancer für direkte Konkurrenten arbeiten darf.

Wie findest du den richtigen Freelancer-Vertrag?

Kostenlose Freelancer-Vorlagen vs. anwaltliche Beratung

Es gibt zahlreiche kostenlose Vorlagen für Freelancer-Verträge im Internet. Diese sind jedoch oft veraltet oder nicht umfassend genug.

Eine sicherere Alternative ist die Beratung durch einen Anwalt, der den Vertrag auf deine spezifischen Bedürfnisse zuschneiden kann.

Auch da hängt es davon ab, welches Risiko du eingehen möchtest. Für die ersten Freelancer entscheiden sich viele meiner Kund*innen für kostenlose Vorlagen. Wenn sie wiederholt mit verschiedenen Freelancern arbeiten, lassen sie sich gerne anwaltlich beraten um ein Vertragsmuster zu haben, der rechtlich sicher ist und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Vorlagen von den Freelancern selbst

Manche Freelancer bringen eigene Vertragsvorlagen mit.

Diese können eine gute Grundlage sein, sollten aber immer kritisch geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Denn bedenke, dass sie den Vertrag natürlich auf ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnitten haben, und nicht auf deine.

Schutz vor Scheinselbstständigkeit

Ein Freelancer-Vertrag allein schützt nicht vor Scheinselbstständigkeit.

Achte dennoch unbedingt darauf, dass der Vertrag klarstellt, dass der Freelancer weisungsunabhängig arbeitet und frei ist, seinen Arbeitsort und -zeit zu wählen.

Weitere Informationen findest du in meinem Blogartikel „Scheinselbstständigkeit als Auftraggeber*in vermeiden„.

Fazit: Die wichtigsten Learnings und nächsten Schritte

Ein gut ausgearbeiteter Freelancer-Vertrag ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Er schafft Klarheit, schützt beide Seiten und sorgt für reibungslose Abläufe. Setze auf eine detaillierte Vertragsgestaltung, die alle wichtigen Punkte abdeckt, und hole dir bei Bedarf professionelle Unterstützung.

Nächste Schritte:

  1. Erstelle oder überprüfe deine bestehenden Freelancer-Verträge.
  2. Überlege, welche Art von Vertrag – Leistungs- oder Rahmenvertrag – am besten zu deiner Zusammenarbeit passt.
  3. Konsultiere bei Unsicherheiten einen Anwalt, um sicherzustellen, dass dein Vertrag alle notwendigen Punkte abdeckt und rechtlich einwandfrei ist.

Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um deine Zusammenarbeit mit Freelancern auf eine solide rechtliche Basis zu stellen und erfolgreich weiterzuführen.

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